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Schaufenster wird zum Bildschirm

Unternehmen aus Rodgau gewinnt Innovationspreis mit neuer Touchscreen-Technik

Offenbach Post - Kaum noch ein Handy ohne Touchscreen, sogenannte Tabletcomputer halten in Wohnzimmer und Büros Einzug, an Fahrkartenautomaten wird der Zielort ohne Tasten per Fingerzeig auf dem Bildschirm eingegeben - berührungsempfindliche Displays sind schon seit Jahren auf dem Vormarsch.

Ein Rodgauer Unternehmen "Interactive Displays" macht nun auch aus Schaufensterfronten digitale Erlebniswelten und wurde dafür mit dem Innovationspreis der Initiative Mittelstand ausgezeichnet.

Auch außerhalb der Öffnungszeiten durch das Produktsortiment blättern. Sonderangebote eines Reisebüros mit Bildern und Videos oder das Angebot des Maklers tagesaktuell durchschauen, wenn man gerade daran vorbeigeht. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Die Idee an sich ist nicht neu. Es gibt im Sortiment der Firma bereits seit einigen Jahren Lösungen für berührungsempfindliche Anzeigen in allen Formen und Größen. Doch für eine Installation im Schaufenster musste man in den meisten Fällen mit dem vorhandenen Glas zurechtkommen.
Dadurch das fast alle Fensterfronten mehrfachverglast und besonders wärmedämmend sind, wurden die bisherigen Lösungen obsolet, da sie mit solchen Verglasungen nicht funktionierten.

Bei der gängigen Technik werden die Berührungen durch extrem kleine elektrische Ladungsverschiebungen erfasst, die beim Kontakt mit der menschlichen Haut entstehen, erklärt Geschäftsführer und Entwicklungsleiter Frank Lamprecht. Das ist auch der Grund warum die meisten Handys zwar auf Fingerspitzen, nicht aber auf das Tippen mit den Fingernägeln reagieren. Wärmeschutzverglasungen lassen aufgrund ihres Aufbaus diese Ströme nicht passieren.

Mit dem "StoreFrontControl" genannten Gewinnerprodukt hat die Firma nun auf optische Erfassung umgeschwenkt. Damit ist zwar bisher nur eine begrenzte Anzahl an fiktiven Tasten möglich, mehr werde aber von den Kunden kaum benötigt.
"Wer vor einem Schaufenster steht, der möchte es einfach und überschaubar haben. Und das macht auch in den allermeisten Fällen Sinn", erläutert Betriebsleiterin Barbara Lamprecht.

Das System ist eigentlich einfach: Die Sensorleiste wird neben dem Bildschirm auf der Innenseite des Schaufensters Vandalismus geschützt aufgebracht und als Eingabegerät per USB-Kabel an einen Computer angeschlossen. Passende Software und sogar Apps gibt es inzwischen.

In Rodgau selbst gibt es zwar noch keines dieser multimedialen Schaufenster, seit dem Marktstart im vergangenen Jahr wurden aber bereits 200 dieser Geräte in Deutschland, Österreich und der Schweiz installiert.
Von anschlussfertigen Komplettgeräten bis zur individuell geplanten Anlage reicht das Angebot, auf das die Beiden stolz sind.

Es sei im Mittelstand wegen begrenztem Kapital nicht nur schwer, Ideen zu vermarkten, die Konkurrenz gerade aus dem asiatischen Elektronikmarkt kommt immer näher.

Die Firma, die in diesem Monat ihr zehnjähriges Bestehen feiert, sitzt seit knapp drei Jahren in Rodgau, vorher hatte sie ihren Standort in Offenbach. "Unsere Stärken sind gerade die Flexibilität und innovative Weiterentwicklungen, die sich am Kunden orientieren", betont Geschäftsführer Lamprecht. Der Innovationspreis Mittelstand in der Kategorie Hardware sieht er als Bestätigung der Firmenphilosophie und als weiteren Ansporn für neue Ideen und Produkte.

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